Wen kennen wir wirklich?

Ich bin gerade zu dem Entschluss gekommen, dass wir viele Menschen, auch wenn sie uns nahestehen, nicht wirklich kennen.

Ich zum Beispiel, ich denke viele Dinge, die ich so niemals aussprechen würde. Ich überlege vorher, wie das gerade Gedachte in der Öffentlichkeit ankommt, zB. wo bin ich, wer befindet sich gerade bei mir? Wie reagiert welche Person, auf das von mir gedachte. So erwische ich mich oftmals selber dabei, wie ich meine Ur-Gedanken solange zurechtstutze, bis sie passen. So, dass meine Aussage individuell für jeden Anwesenden gezielt einwirkt. Für die eine Person freundschaftlich, für eine andere eher gereizt oder gelangweilt, ja nach dem. Daher weiss aber keiner, was ich ursprünglich gedacht habe! So ist selbstveständlich, dass jeder einzelne sich ein ganz eigenes Bild von mir macht, da ich jedem etwas anderes vermittle. Aber keiner kennt mich. Keiner weiss wie ich wirklich bin, was ich wirklich gedacht habe.

Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass ich der einizige bin, der so handelt, egal ob bewusst, oder instinktiv. Ich bin viel eher der Meinung, dass die Minderheit frei heraus sagt, was sie denkt. Daher stellt sich mir die Frage, wen kenne ich wirklich? Kenne ich überhaupt irgend jemanden wirklich? Interessante Frage… Und vor allem, wenn man das eigentliche Thema mal ein wenig vertieft, ist das auch vielleicht der Grund, warum unsere „Kleinen“ auch immer ehrlich sind? Was kann ehrlicher sein, als das Wort eines Kindes? Liegt es daran, dass die Gehirne im Kinderstadium noch nicht die benötigte Leistungsfähigkeit erbringen, um die ganzen Informationen die bei dem Prozess dieser Art des Handelns entstehen, zu verarbeiten? Daher diese Ehrlichkeit? Und frühreife Kinder, die des Lügens schon mächtig sind, könnte man ja dann in die Schublade „Intelligente Kinder“ stecken?! Weil ihr Gehirn schon so weit fortgeschritten ist, dass es schon so viele Informationen verarbeiten kann?

Fortsetzung folgt…

 

8. September 2012